Auf die Positionierung kommt’s an.
Business Development sollte an den richtigen Stellen im Unternehmen eingebunden sein. Und das ist meist ziemlich weit oben, idealerweise als Stabstelle direkt an die Geschäftsführung angegliedert. Warum ist diese exponierte Position wichtig? Warum reicht nicht die stille Kammer, um Ideen auszubrüten? Business Developer müssen nicht nur querdenken, sondern auch so handeln können. Geschäftsentwicklung ist, trotz aller Behutsamkeit, immer auch ein Austritt aus der Komfortzone.
Business Development Manager sind Querdenker mit Leidenschaft für die Langstrecke, und der Fähigkeit in iterativen Sprints innovative Ideen voran zu treiben. Nichts langweilt einen BDM mehr, als Sätze wie „Das haben wir schon immer so gemacht.“
Deshalb ist ein guter Business Development Manager immer auch bereit zur direkten Konfrontation. Provokation und Konfrontation gehören zu seinen wirmächtigsten Werkzeugen. Erfolgreiche Geschäftsmodelle frühzeitig aufs Rüttelbrett stellen, hinterfragen und die nächste Evolutionsstufe projizieren. Eingestaubte Produkte und Services hinterfragen, wie ein Spürhund mit der Nase das digitale Neugeschäft erkennen. Dafür braucht er den nötigen Respekt – den muss er sich verdienen, aber auch die nötige Rückendeckung – die bekommt er von der Geschäftsleitung.
Wer „Everybodys Darling“ sein will, sollte seine Berufspläne in eine andere Richtung lenken.
BDMs müssen nach Innen wirken können, müssen aber auch dicke Bretter bohren und den ganz langen Atem haben. Business Development ist Marathon – oder eher Triathlon.
Doch Business Development findet nicht nur in Top-Positionen statt. Vor allem in multinationalen und dezentral organisierten Konzernen wird die Weiterentwicklung bereits in den Geschäftsbereichen organisiert. Business Development kann dann in einer Unternehmenssparte angesiedelt sein, oder in den unterschiedlichen Organisationseinheiten wie Marketing, Vertrieb oder Produktmanagement. Koordiniert werden deren Aktivitäten dann von einem übergeordneten Business Development Manager. Diese Einbindung macht schon deutlich: Business Development als eigenständiges professionell geführtes Aufgabenfeld findet man vor allem in großen Unternehmen und Konzernen. Im Mittelstand ist der BDM meist der Chef und Inhaber des Unternehmens oder dessen rechte Hand.
Das muss nicht schlecht sein, denn inhabergeführte Unternehmen können schneller reagieren und sind mit ihren Sinnen nah am Markt und an den Kunden. Allerdings ist in Zeiten, in denen disruptive Unternehmensstrategien an der Tagesordnung sind, der distanzierte Blick oftmals doch die bessere Wahl. Zuviel Nähe zum Geschäft, dem Markt und seinen Kunden kann nämlich den Blick auf Neugeschäft jenseits des Kernmarkts und sich abzeichnende Entwicklungen verstellen.
Unternehmen sind kein Ponyhof, das ist vermutlich jedem klar. Wirtschaft bedeutet verdrängen, um nicht selbst verdrängt zu werden.
Für Unternehmen, die sich auf ihren Produktentwicklungen und Erfolgen der Vergangenheit ausruhen, wird es irgendwann ungemütlich. Ein Blick auf die letzten zwanzig Jahre deutscher Industrie- und Wirtschaftsgeschichte belegt diesen Umstand sehr eindringlich. Mal ist es die Konkurrenz, mal China oder eben die Digitalisierung. Aus einer Richtung wird der Wind rauer. Unternehmen, die dann ihre Segel nicht neu setzen können und ihren Kurs schon geplant haben, werden an der nüchternen Wettbewerbsrealität scheitern. Das Wachstum moderner Volkswirtschaften beruht zu einem wesentlichen Anteil aus Produktivitätssteigerung und Innovationskraft. Beides hängt eng miteinander zusammen. Und beides ist gleichermaßen gültig für Unternehmen.
Angesichts dieses Szenarios leuchtet die Bedeutung des Business Developments sofort ein. Gemeinsam mit Controllern, Marketing- und Vertriebsexperten aber auch der Geschäftsführung müssen Business Development Manager jederzeit die richtigen Weichen stellen. Mal im Kleinen zur Erhaltng der Wettbewerbsfähigkeit etablierter Geschäfte und Geschäftsmodelle. Mal im Großen, wenn neue Geschäftsfelder aufgerollt oder neue Märkte erschlossen werden. BDM sind Umsetzer im Tagesgeschäft und Strategen mit Weitblick. Auf jeden Fall sind BDM unverzichtbar für Unternehmen, die ihre führende Position in ihrem Segment auch in Zukunft behalten wollen.
Welche Voraussetzungen braucht ein erfolgreicher BDM? ->